Frauen waren in der Rockmusik schon immer unterrepräsentiert. Die so liberale Musikszene ist gleichzeitig doch so konservativ. Passt das Frauenbild nicht zur harten Rockmusik? Sind E-Gitarre und Schlagzeug immer noch maskulin besetzte Instrumente?
2013 gab es zu dem Thema eine Ausstellung im Rock- und Popmuseum in Gronau.
Das Lexikon der Rockgitarristen führt bei 400 Einträgen nur sieben Frauen. Laut dem Magazin „Female:Pressure“ liegt die Männerquote bei Rockfestivals bei 92 Prozent, in der DJ-Szene liegt der Frauenanteil bei 10,3 Prozent.
Die erste deutsche Frauen-Beatband waren die Rag Dolls aus dem Ruhrpott. Leider blieben sie singulär. In England waren es die Liverbirds, die die männerdominierte Szene aufmischten.
Janis Joplin war unvergleichlich. In den 60er Jahren war sie eine Ikone, aber der Druck auf sie war extrem.
Mit dem Punk änderte sich das. In Deutschland war Nina Hagen mit ihrer Band die Vorreiterin für eine Generation neuer Musikerinnen.
Madonna, Cher oder Tina Turner haben gezeigt, dass man in einer männerdominierten Welt trotz aller Widerstände Fuß fassen und auch länger im Geschäft bleiben kann, vorausgesetzt, man ist mutig genug, sich neu zu erfinden.
Rockikonen ihrer Zeit sind Debby Harry (Blondie) oder Patti Smith.
Mit der Pop Musik kamen auch mehr Sängerinnen zu Wort. Kate Bush oder Björg überzeugten durch ihre ungewöhnlichen Stimmen. Whitney Houston, Mariah Carey, Jennifer Lopez und auch Pop-Ikone Kylie Minogue bedienen erfolgreich den Mainstream-Geschmack ihrer Zeit. Die Spice Girls läuten eine neue Ära in der Popgeschichte ein.
Gwen Stefanie (No Doubt) oder Pink emanzipieren sich von der Rolle, die der Frau im Musikbusiness zugedacht ist. Lady Gaga besticht durch ihre schrillen Auftritte, genau wie Beth Ditto.
Und dann gibt es die Künstlerinnen mit den außergewöhnlichen Stimmen, an denen man einfach nicht vorbeikann: Amy Winehouse, Christina Aguilera, Norah Jones, Shakira oder Adele.
Einen nächsten Schritt machen Rock-Pop-Ikonen wie Brittney Spears, Rihana, Beyonce Knowles oder Taylor Swift, sie sind Teil des Marktes, der eigentlich nur den Männern zugedacht ist. Sie alle sind nicht nur Sängerinnen, sondern auch eine Marke, die sich gut verkaufen lässt, und das beherrschen sie erfolgreich.