Miles Davis – Jazzlegende

Zweites Quintett

Davis‘ Quintett bestand nach mehreren Wechseln aus Tony Williams, Herbie Hancock, Ron Carter, Wayne Shorter und Miles Davis. Dies schien die optimale Besetzung, die Interaktion funktionierte brillant. Die Inside-Outside-Improvisationen waren perfekt.

1965 erschien „E.S.P.“ mit neuen Kompositionen. Es folgten weitere weniger erfolgreiche, aber sehr komplexe Alben. 1968 heiratete er seine zweite Frau Betty Mabry. Die Ehe dauerte nur ein Jahr, aber durch Betty lernte er die Musik von Jimi Hendrix kennen und dies initialisierte die Fusion-Elemente in Davis’ Musik. Das 1969er Album „In a Silent Way“ wurde sein erstes Fusionalbum, das Jazz und Rock verband. Das Album gab jedem der mitwirkenden Musiker maximale musikalische Freiheit, die Platte wurde aus mehreren Aufnahmen zusammengeschnitten und schien eher aus einem Stück pro LP Seite zu bestehen.

Neue Wege

Das neue Album „Bitches Brew“, das im gleichen Jahr aufgenommen wurde, wurde wegweisend im Jazz. Keine Bläser mehr als dominierende Instrumente, stattdessen elektronische Elemente, vor allem Keyboards. Der Rhythmus war vom Funk inspiriert. Drei Schlagzeuger, Bass, Effektgeräte, die die Bläser verstärkten. Die Postproduktion wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Aufnahme.

Das Album bekam eine Goldene Schallplatte und war damals das meistverkaufte Werk.

Nachdem der Free-Jazzer Chick Corea die Band verließ, orientierte sich die Musik wieder mehr in Richtung Rock und Funk.

Dies brachte ihm ein neues Publikum. Seine Experimentierfreudigkeit war legendär, dennoch hatte er immer eine klare Vorstellung. Nachdem er schwere gesundheitliche Probleme hatte, zog er sich aus der Musik zurück. Anfang der 80er spielte er dann wieder, diesmal mit jungen Chicagoer Musikern. Er spielte genreübergreifend; seine kommerziell erfolgreichsten Jahre hatte er, als er mit Hip-Hop-, Rock- und Popmusikern arbeitete. Er war bis zu seinem Tod im September 1991 musikalisch aktiv.

In 46 Jahren veröffentlichte er über einhundert Alben und wirkte in mehreren anderen Alben seiner Kollegen mit. Er war extrem innovativ, vom Bebop, über Cool Jazz bis hin zu Fusion fungierte er mit als Katalysator für neue Richtungen. Zudem setzte er sich aktiv gegen die Rassentrennung und den Rassenhass ein.

Seine Auszeichnungen und Ehrungen sind zahllos. Unter anderem wurde er dreimal im Down-Beat- Magazin zum besten Trompeter gewählt, Er wurde 1962 in die Down Beat Hall of Fame, 2004 in die Ertegun Jazz Hall of Fame und 2006 in die Rock and Roll Hall of Fame gewählt, dazu kamen neun Grammys, darunter einer für sein Lebenswerk. 1989 erhielt er den Malteserorden, 1991 wurde er Ritter der Ehrenlegion. Die Hörer der BBC krönten ihn zum besten Jazzmusiker aller Zeiten.

saraswati